BVI warnt vor dubiosen Direktanlagen in Öko-Investments

Ökologisch nachhaltige Investments werden von immer mehr Anlegern nachgefragt. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Branche insgesamt wächst. Der BVI warnt aktuell vor dubiosen Direktanlagen im Bereich ökologisch nachhaltigen Investments.

Investments mit zwölf Prozent Rendite im Jahr

Das Interesse an nachhaltigen Anlagen wächst, Anleger suchen neben Rendite zunehmend Nachhaltigkeit. Diese Entwicklung hat im Bereich der ökologisch nachhaltigen Investments in den zurückliegenden Jahren zu einer stetig wachsenden Nachfrage geführt. Die Schattenseite dieser Entwicklung hat unseriöse Anbieter auf den Plan gerufen. Einige versprechen drei bis fünf Prozent Rendite jährlich etwa mit Direktanlagen in Baumplantagen, andere werben sogar mit Investments in Edelhölzer und zwölf Prozent Rendite pro Jahr. Doch hier ist eine genaue Prüfung angebracht. Solche Direktinvestments können mit einem nicht unerheblichen unternehmerischen Risiko verbunden sein, vor allem, wenn sie unreguliert sind. Vor Kapitalanlagen, die dem grauen Kapitalmarkt zuzuordnen sind, hat die Finanzaufsicht BaFin jüngst ausdrücklich gewarnt.

Vorsicht bei Direktinvestment in Sachwerte


Bei einem Direktinvestment in Sachwerte könnten Anleger fälschlicherweise davon ausgehen, dass sie im Falle einer Insolvenz als Eigentümer abgesichert sind. Doch laut BaFin scheitert der versprochene Eigentumserwerb durch die Anleger in vielen Fällen an tatsächlichen und rechtlichen Problemen. Die Vermögensgegenstände befinden sich oft im Ausland, wodurch sich der Eigentumserwerb nach ausländischem Recht richten kann. Das zeigt auch der Fall der Lignum Sachwert Edelholz AG, bei dem 3.500 Anlegern nach der Pleite des Anbieters ein Verlust von rund 70 Millionen Euro entstanden ist, die sie in Edelholzplantagen in Bulgarien investiert hatten.

Anbieter wie Lignum Sachwert Edelholz AG sind kaum reguliert. Es fehlen verlässliche Mindeststandards. Hellhörig sollten Anleger werden, wenn hohe Renditen für Produkte versprochen werden. Denn als Faustregel gilt: Je höher die versprochene Rendite ist, desto größer ist in der Regel auch das Risiko, dass Sparer große Verluste erleiden können.

Nachhaltiger Vermögensaufbau benötigt Zeit

Ein nachhaltiger Vermögensaufbau mit einem überschaubaren Risiko benötigt dagegen Zeit. Anlageberater und Vermögensverwalter helfen, zusammen mit dem Anleger finanzielle Ziele und Möglichkeiten zu bestimmen und ein Anlagekonzept zu entwickeln, das zu seinem Risikoprofil passt. Auskömmliche Renditen sind auch mit regulierten Finanzprodukten, wie z.B. Investmentfonds, möglich. Wer auf Aktien setzt, hat dabei langfristig die besten Chancen.

Ein Beispiel: Anleger, die 100 Euro monatlich ansparen, haben nach 20 Jahren 24.000 Euro zurückgelegt. Auf einem Tagesgeldkonto mit einer Verzinsung von 0,5 Prozent jährlich würden daraus 25.240 Euro. Anders sieht es dagegen bei einem weltweit anlegenden Aktienfonds aus.

Im Schnitt brachten diese in den zurückliegenden 20 Jahren per Stichtag 31. März 2019 eine durchschnittliche Rendite von 5,0 Prozent pro Jahr – und das nach Abzug der Fondskosten. Der Sparer hätte dann nach 20 Jahren ein Vermögen von 40.890 Euro angespart. red/tr